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Martin Wehrle: Ich arbeite in einem Irrenhaus

Manche Entscheidungen hochrangiger Manager könnten genausogut von Geisteskranken kommen: Da werden in der Krise erfolgreiche Vertriebsmitarbeiter gefeuert, Stellenanzeigen für längst besetzte Positionen geschaltet, oder ein Büroumzug veranlasst, um den Anfahrtsweg des Chefs zu verkürzen. Kein Wunder, wenn man sich dann denkt: Ich arbeite in einem Irrenhaus!

Genau solche Geschichten füllen das neue Buch von Autor und Karriereberater Martin Wehrle (Lexikon der Karriere-Irrtümer, Geheime Tricks für mehr Gehalt): Zahlreiche Geschichten seiner Kunden, stets anonymisiert, führen einem den typischen Büro- und Management-Wahnsinn vor Augen. Fast immer möchte man nur den Kopf schütteln, aber oft wird einem auffallen, dass ähnliche Absurditäten auch in der eigenen Firma an der Tagesordnung sind.

In der Tradition großer Management-Autoren fasst Martin Wehrle jedes Kapitel im Ende in einer prägnanten Lektion zusammen, in Form einer "Irrenhaus-Ordnung". Diese sind zwar nicht sonderlich ernst gemeint, dafür aber allzu oft betrübend nahe an der Realität:

  • § 12: "Wer bei der Personalauswahl schwere Fehler begeht, braucht dafür gute Gründe. Einer dieser Gründe heißt: Assessment Center."
  • § 26: "Prozesse sind wie Kaugummis: Sie ziehen das, was einmal kurz war, endlos in die Länge."
  • § 30: "Wer mit halb gefülltem Tank die doppelte Strecke fahren will, ist ein Idiot. Wer mit halbem Etat doppelte Ergebnisse erzielen will, ist ein Finanzvorstand."
  • Ich arbeite in einem Irrenhaus ist aus demselben Grund so unterhaltsam, aus dem die TV-Serie Stromberg oder die Comicreihe Dilbert so erfolgreich wurden: Jeder von uns kennt den irrationalen Büro-Alltag mit durchgeknallten Chefs und wahnwitzigen Management-Entscheidungen. Und um so mehr freut man sich, wenn man sieht, dass es anderen genauso ergeht. Nach einigen Kapiteln sind zwar die Irrenhaus-Metaphern und Sprüche über "Direktoren" und "Insassen" zwar etwas abgedroschen. Nichtsdestotrotz sind die enthaltenen Anekdoten hochgradig lesenswert.

    Fazit: Ein unterhaltsames Buch mit vielen lustigen Anekdoten: Ich arbeite in einem Irrenhaus macht den eigenen Büro-Alltag ein bisschen erträglicher. Aber lassen Sie's bloß nicht auf dem Schreibtisch liegen - sonst könnte Ihr Chef durchdrehen!

    Arbeitszeugnisgenerator.de-Note: 2

    Infos

    Ich arbeite in einem Irrenhaus – Vom ganz normalen Büroalltag
    Autor: Martin Wehrle
    Verlag: Ullstein
    ISBN: 978-3-430-20097-4
    Preis: 14,99 Euro

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